intern, am 21.04.20
Bau von Gesichtsschutzvisieren / Nähen von Mundschutzen
Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische Schulen Emmendingen (GHSE)
15.04.2020
Da im Emmendinger Kreiskrankenhaus Gesichtsschutze fehlten und auf dem Markt nicht erhältlich waren, haben die GHSE rasch einige Prototypen gebaut, die in der Klinik auf Tauglichkeit überprüft wurden (Passform und Resistenz ggf. Desinfektionsmitteln). Danach hat man sich für eine Bauweise entschieden. Nachdem am Montagabend die erste Anfrage kam, konnten bereits am Samstagmorgen die ersten 190 Schutzvisiere an die Pflegedienstleitung des KKH Emmendingen übergeben werden.
Ein Bericht in der lokalen Presse führte zu weiteren Anfragen. Es fanden sich Firmen, die Material gespendet haben und Kolleginnen und Kollegen, die in der Produktion mithalfen – bevorzugt unter den technischen Lehrkräften, aber auch unter den wissenschaftlichen Lehrkräften. Innerhalb von wenigen Tagen wurden so 2.000 Masken gebaut, die vom Landratsamt Emmendingen nach Prioritätenliste an Einrichtungen und Organisationen verteilt wurden.
Die einzelnen Bestandteile (Stirnband und Visier) wurden aus Kunststofffolie gelasert und dann manuell entgratet, mit Moosgummi versehen und verschraubt, die Halterung besteht aus einem dicken, größenverstellbaren Gummiband. Die Firma Gutta-Werke Schutterwald spendete über 250m² PET-Folie
Um auch andere Einrichtungen indirekt zu unterstützen, wurden die erforderlichen Dateien zum Laserschneiden auf der Schulhomepage veröffentlicht. Zahlreiche Anfragen von Firmen aus ganz Deutschland gingen ein, die mit dem Design der GHSE ihre lokalen Kliniken unterstützen wollen.
Eine Textiltechniklehrerin, die auch Koordinatorin der GHSE als UNESCO-Projektschule ist, hat Lernvideos zum Herstellen von textilen Mund-Nasen-Masken erstellt und führt online Nähkurse zu diesem Thema durch. So wurden bislang schon mehr als 300 Exemplare fertiggestellt, die bei 60 oder 95 Grad gewaschen und mit weiteren Filtermaterialien bestückt werden können.
Auslöser dieser Aktion war der Hinweis von Schülerinnen und Schülern der Altenpflegeabteilung der Schule, dass in den Pflegeeinrichtungen und Organisationen weder das Personal noch die Bewohnerinnen und Bewohner ausreichend mit Schutzmaterial ausgestattet seien. Auch in den nächsten Tagen und Wochen wird weitergenäht, besonders im Hinblick auf eine schrittweise Öffnung der Schulen wird es weiterhin Bedarf an Mund-Nasen-Masken geben.
Da es schon seit fünf Jahren iPad-Klassen in der Oberstufe und seit 3 Jahren BYOD-Klassen in der Berufsschule gibt, traf die kurzfristige Schulschließung die GHSE nicht unvorbereitet. Innerhalb kürzester Zeit wurden aber zahlreiche office365-Accounts eingerichtet, so dass der Unterricht eines Großteils der rund 100 Klassen der Schule über Microsoft Teams und OneNote oder über Nextcloudlösungen realisiert werden kann.